Aktion zur Einweihung Platz der Einheit in Erlangen am 3. Oktober 2011
Konzept
"Platz der Einheit"
Projekt-Seminar 11. Klasse, 15 Schüler, Marie-Therese-Gymnasium Erlangen
Gruppe des Geschichtskurses 12.Klasse, Angergymnasium Jena (Marion Herrmann)
Die beiden Schulen sind seit der Wende Partnerschulen und haben
bereits mehrere themenbezogene Aktionen gemeinsam durchgeführt.
Am 3. Oktober 2011 wurde ein Teil des Ohmplatzes zum "Platz der Einheit" umbenannt.
Aus diesem Anlass haben Erlanger und Jenaer Schüler am Wochenende 1. bis 3. Oktober
eine Landart gestaltet, die Bezug zum Thema nimmt. Den Jugendlichen, die selber weder Bau noch
Fall der deutsch/deutschen Grenze erlebt haben, soll mit solchen Aktionen ein emotioneller Zugang
zu diesem geschichtlichen Abschnitt ermöglicht werden. Der historische Platz war ursprünglich
symmetrisch und hugenottisch karg angelegt. Auf der östlichen Seite befindet sich schon seit einiger
Zeit ein leicht geschwungener Pfad. Um die typische barocke Symmetrie (Symmetrieachsen spielen
in der barocken Planstadt Erlangen eine übergeordnete Rolle) wieder herzustellen, wurde nun auf
der Westseite symmetrisch zum ostseitigen Denkmal eine Schnecke aus Probstzellaner Schieferplatten
dauerhaft angelegt. Die Spirale ist ein urzeitliches Symbol der Veränderung. Sie bringt versteinerte
Verhältnisse in Bewegung. Sie ist Zeichen der Wiedergeburt, der Einheit von Denken und Sein
und führt zu Licht und Freiheit. Alles Statische ist ihr fremd. Der Bürgermeister von Probstzella
(ehemaliges Grenzgebiet DDR-Seite) hat den Schiefer dankenswerterweise selber gespalten und
uns überlassen. Dies ist eine beachtenswerte symbolische Geste. Von der Spirale ausgehend
schwingt sich ein schmaler Pfad von ca.100 m Länge, ungefähr symmetrisch zum östlichen Teil, über
den ganzen restlichen Platz. Er symbolisiert den langen Weg zur Einheit. Dieser wurde von Schülern
aus Gleisschotter gelegt, der von der Firma Reichenbacher & Rentsch aus Ludwigstadt (ehemaliges
Grenzgebiet BRD-Seite) geliefert und gesponsert wurde. Die Firma beliefert die Bundesbahn schon
seit 100 Jahren, also auch hier ein durchaus symbolträchtiges Material. Mitarbeiter der Stadt Erlangen
haben den Untergrund für das Kunstwerk entsprechend vorbereitet. Der Weg kann temporär stehen
bleiben, also z.B. 6 Monate über den Winter. Wenn der Wunsch besteht, ihn dann wieder rückzubauen,
kann dies mit einer Schulklasse erfolgen. Das Material wird dann einer anderen Bestimmung zugeführt
z.B. für den Pausenhof des MTG.
Partner: Bürgermeister- und Presseamt Erlangen, Herr Steger
Abteilung Stadtgrün Erlangen, Herr Ehrengut
Sponsoren: Gemeinde Probstzella, Bürgermeister Wolfram
Fa.Reichenbacher & Rentsch, Ludwigstadt
Petra von Stromberg, Kunstlehrerin MTG
Schüler des P-Seminars "markieren" den Weg auf dem Ohmplatz
Mitarbeiter der Abteilung Stadtgrün unter Leitung von Herrn Ehrengut bereiten den Boden für das Projekt vor
Die Arbeit beginnt
25 Tonnen Gleisschotter müssen bewegt werden
Im Gleichtakt
Die Spirale wird gelegt
Die Jenaer voller Tatkraft Pizzakreis mit Jenaer und Erlanger Schülern
Kinder nehmen das Kunstwerk als Begehungsfläche an
Der lange Weg aus Gleisschotter
Fotos: P.v.Stromberg
Eine Anwohnerin im Einklang mit der Spirale
Foto: Gerald Diez Foto: Anette Urbanski AKI-DESIGN
Zufriedene Gesichter bei der Einweihung am 3. Oktober
26.3.2012
21 Schüler des Kunstkurses Q 11 schaufeln in einem unglaublichen Kraftakt den ganzen Gleisschotter des Weges wieder zurück in den Container.
Die "sanierte" Spirale und geschlängelte Form des Weges bleiben erhalten und wurden mit Rosen und Stauden in den Farben der beiden Stadtwappen bepflanzt.
Sponsoren: Staudengärtnerei Augustin
Baumschule Menger
|