Petra von Stromberg Kunstlehrerin MTG Erlangen Kunstprojekte Rauminstallationen - Judenfriedhof

"Aktion Judenfriedhof - Ein Grab in den Wolken"

Frottagen auf Fallschirmseide, eine alte Technik der Archäologie.

Die Schüler des Kunstleistungskurses rieben die reliefartigen Strukturen verschiedener Ornamente
und Inschriften der jüdischen Grabsteine des Erlanger Judenfriedhofes ab.
(In diesem Fall mit handwarmer Wachsmalkreide auf Seide – damit auch wetterfest)
Hintergrund war, dass der Erlanger Judenfriedhof als Kulturdenkmal vielen Bürgern unbekannt ist.
Die Atmosphäre auf dem verwunschenen, naturbelassenen Friedhof
und das fast magische Entstehen der Struktur auf dem weißen Seidentuch
hinterließen einen großen Eindruck.
Mit Genehmigung der jüdischen Kultusgemeinde Erlangen
und des Rabbiners Diskin von Chabad Lubawitch aus München
sollte das Kunstprojekt das ursprünglich gemeinsame und friedliche Miteinander beider Kulturen
  an dem ältesten Platz Erlangens hervorheben.
In Anlehnung an das Zitat von Paul Celan aus der Todesfuge:
„... ein Grab in den Wolken, da liegt man nicht eng ...“
installierte die Künstlerin mit Ihren Schülern die 1,40 x 2,00 m großen Seidenfahnen
in Augenhöhe an einem langen Stahlseil, das in 3 m Höhe den zentralen Martin-Luther-Platz überspannte.
Die Erlanger Bürger wurden auf diese Weise mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.


Veröffentlichung: "Handeln und Gestalten im öffentlichen Raum", Auer Verlag 2005, S.40-51

 

 

 
 
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